In der einstigen Grafschaft Mansfeld der Provinz Sachsen lebte Herr von Steuben, ein Feldoberst von Karl dem Großen. Er soll zwischen 780 und 800 ein wahrlich imposantes Anwesen erbaut haben: das Rittergut Gerbstedt. Fraglich ist, ob es wirklich schon so zeitig oder erst später entstanden ist.
Nachdem in den folgenden Jahrhunderten die Gutsbesitzer mehrfach wechselten, erwarb der Oberamtmann Johann Friedrich Wilhelm von Neumann im Jahr 1810 das Rittergut Gerbstedt. Er vererbte es an seinen Sohn Friedrich Wilhelm, der auf dem Gutsgelände schließlich das historistische Schloss errichten ließ, das aber erst nach seinem Tod im Jahr 1905 fertiggestellt wurde. Heute zeugen von dem einstigen Rittergut nur noch vereinzelte Inschriften und Wappen.
Durch die Heirat von Friedrich Wilhelms Tochter Mathilde von Neumann in die Familie von der Schulenburg ging auch das Schloss in deren Besitz über. Die Familie von der Schulenburg wurde 1945 jedoch enteignet, woraufhin die Stadtverwaltung Gerbstedt das Anwesen als Stadtkommandantur nutzte. 10 Jahre später diente das Schloss Gerbstedt als Klubhaus, in dem feuchtfröhliche Tanzabende veranstaltet wurden. 1978 ließ man es aufwendig sanieren, wovon noch gegenwärtig Teile der Innenraumgestaltung zeugen.
Nach längerem Leerstand erwarb Philipp Schmidt im Jahr 2010 das Schloss Gerbstedt, der die gesamte Anlage umfassend restaurieren ließ. Heute sind Besucher dazu eingeladen im Schlosscafé Platz zu nehmen und bei kulinarischen Köstlichkeiten das historische Ambiente zu genießen. Darüber hinaus bietet das Anwesen genügend Raum für private Anlässe jeder Art.