Hoch oben auf dem Hornburger Sattel – einem Höhenzug am östlichen Harzrand – thront die Burg Bornstedt. Schon von weitem kann man den beeindruckenden Bergfried der Burgruine sehen.
Die einst karolingische Wallburg wurde wahrscheinlich schon im 8. Jahrhundert erbaut. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die „Brunstediburg“ jedoch um 880 im Hersfelder Zehntverzeichnis. Die 120 Meter lange und bis zu 30 Meter breite Anlage bestand aus einer steinernen Kernburg mit Bergfried und einer Vorburg. Diese waren von einer Ringmauer und einem Graben umgeben.
Im Jahr 1115 nutze Kaiser Heinrich V. während der Sachsenkriege Burg Bornstedt als Station für seine Truppen in den Kämpfen am Welfesholz. Fünf Jahre später ging die Festung in den Besitz von Esico II. dominus castri Burnstede über – dem ersten nach der Burg benannten Adelsgeschlecht.
1202 verkauften die Herren von Bornstedt die Festung an den Erzbischof Ludolf von Magdeburg, bevor letztlich die Grafen von Mansfeld Besitzer der Burg wurden. Die Anlage verblieb von 1301 bis 1780 in ihrem Besitz. Ab 1502 errichtete die Familie von Mansfeld auf der Schweinsburg eine ihrer Residenzen. In dieser Zeit wurde sie weiter ausgebaut und eine Parkanlage auf dem nahe gelegenen Kirchberg angelegt.
Während des Dreißigjährigen Krieges verlor Burg Bornstedt jedoch an Bedeutung und begann während dieser Zeit zu verfallen.
Heute noch können Interessierte den 30 Meter hohen Bergfried, das Eingangstor und Fragmente der Ringmauern und des -grabens besichtigen. Von der Anhöhe der Burg aus, lassen die Besucher den Blick über die Weiten des östlichen Harzrandes schweifen und sehen unter anderem auch einige der Pyramiden des Mansfelder Landes. Ein Besuch lohnt sich insbesondere im Frühjahr, wenn am Fuße des Burgberges die seltenen Adonisröschen blühen.