Der Quellen- und Brunnenheilige Gangolf war Namensgeber der einstigen Dorfkirche auf dem Kupferberg in Hettstedt. Die Gangolfkirche wurde vermutlich um das Jahr 1230 am Standort einer kleinen Marienkapelle aus dem frühen 12. Jahrhundert errichtet.
Die Geschichte des Gotteshauses ist durch den regionalen Bergbau geprägt. So gehörte Mitte des 13. Jahrhunderts zur Kirche ein Hospital für arme und kranke Bergleute. Zudem ist der Schnitzaltar aus dem 16. Jahrhundert der Heiligen Anna, Schutzpatronin der Bergarbeiter, geweiht.
Die Gangolfkirche befand sich nach langem Leerstand in einem desaströsen Zustand. 1995 gründete sich der Förderverein „Gangolfkirche Hettstedt e. V.“, der den Bau in den Folgejahren mithilfe vieler Unterstützer umfassend sanierte. So konnte die spätgotische rechteckige Kirche mit dem barocken hölzernen Tonnengewölbe im Inneren bewahrt werden. Auch die 1895 erbaute Rühlmann-Orgel und die aus dem Jahr 1693 stammende Lutherbibel wurden restauriert. Eine weitere Besonderheit kam 2005 hinzu: Eine aus 40 Figuren bestehende Krippe gibt es im Dezember in der Gangolfkirche zu bestaunen.